Klassisches Weihnachtsgebäck aus Ungarn

Ungarisches Weihnachtsgebäck

Weihnachtsgebäck und Weihnachtskekse sind bereits ab Ende November eine süße Versuchung, der nur wenige widerstehen können (1)
Ungarische Beigli sind traditionelle Mohn- oder Nussrollen, die bei einem Weihnachtsessen auf keinen Fall fehlen dürfen (2)
Das allseits beliebte Szaloncukor ist in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen erhältlich und schmückt den Weihnachtsbaum (3)
Selbstgemachter Lebkuchen gehört zu den ältesten Weihnachtsleckereien und wird zum Beispiel auf Weihnachtsmärkten angeboten (4)

Einleitung:

Es gibt verschiedene traditionelle Symbole, die die Weihnachtszeit in Ungarn einleiten, und jeder besitzt eine ganz eigene Meinung darüber ob nun der Weihnachtsbaum oder die Weihnachtsmärkte die festliche Zeit einleiten. Fest steht aber, dass der süße und herrliche Duft von frisch gebackenen Keksen oder eines Kalács Brotes in Ungarn keinerlei Zweifel übrig lässt, dass die Weihnachtszeit begonnen hat. Mit einer außerordentlichen Vielfalt an süßen Versuchungen ist das ungarische Weihnachtsgebäck für jede Altersgruppe ein kulinarisches Erlebnis und ein unverzichtbarer Teil der Feiertage, was unter anderem auch damit zusammenhängt, dass viele Menschen mit dem Genuss und den Düften eine freudige Zeit mit Freunden und der Familie assoziieren.

Geschichte:

Die Herkunft des ungarischen Weihnachtsgebäcks kann heute stufenweise zurückverfolgt werden. Ab dem Mittelalter wurden zunächst von der Kirche das Kalács Brot und später das Bischofsbrot hergestellt und an das Volk verteilt, später begannen auch die einfachen Bürger des Landes Feiertagsbrote herzustellen. Um das 18. Jahrhundert herum adaptierte Ungarn einige Rezepte und Leckereien aus den heutigen Ländern Deutschland und Österreich und ein Jahrhundert später waren daher Kekse und Szaloncukor schon ein fester Bestandteil der kulinarischen Besonderheiten zu Weihnachten. Ab dem 20. Jahrhundert entstand über die Jahre ein Gleichgewicht zwischen klassisch ungarischen Leckereien und verschiedenen Gebäckarten, die ursprünglich aus anderen Ländern stammten.

Weihnachtskekse:

Die wohl am häufigsten konsumierte Art des ungarischen Weihnachtsgebäcks sind die Weihnachtskekse. Angefangen von einfachen Keksen mit weihnachtlichen Formen über Linzer Augen bis hin zu Rumkugeln mit Kokosstreuseln wird man auf ungarischen Esstischen Alles finden können. Wegen der einfachen Zubereitung ist es eine beliebte Weihnachtstradition zusammen mit der Familie oder mit Freunden ein paar Bleche mit den wohlduftenden Leckereien zuzubereiten. Erhältlich sind die Weihnachtskekse sowohl auf Weihnachtsmärkten als auch in Konditoreien und Supermärkten. Am besten schmecken aber natürlich die selbstgemachten Kekse, die mit Liebe und Phantasie zubereitet wurden.

Szaloncukor:

Ebenfalls zu den beliebtesten Arten des ungarischen Weihnachtsgebäcks gehört das Szaloncukor. Eigentlich handelt es sich mehr um ein Bonbon als um eine Backware, jedoch gibt es kaum einen ungarischen Weihnachtsbaum, der nicht mit den Süßigkeiten dekoriert ist. Die in Folie gewickelten Leckereien sind in den verschiedensten Geschmacksrichtungen erhältlich, sei es Marzipan, Orange oder reine Schokolade. Die aus dem 19. Jahrhundert nach Ungarn exportierten Süßigkeiten waren unter der Bevölkerung so beliebt, dass sie bis zum heutigen Tag unverwechselbar mit Weihnachten verbunden sind. Sowie Weihnachtskekse können kleine Portionen oder große Packungen überall erworben werden, die heimischen Konditoreien erzeugen meistens aber die besten Szaloncukor.

Nuss- und Mohnbeigli:

Eine lange Tradition besitzen die Nuss- und Mohnbeigli, die bereits seit dem Mittelalter bekannt sind. Das ungarische Weihnachtsgebäck ist eine Teigrolle, welche entweder mit einer Nussfüllung oder einer Mohnfüllung komplettiert wird. Die optische Besonderheit liegt auf dem spiralförmigen Muster, wenn die Backware in Scheiben geschnitten wird. Ähnliche Gerichte werden auch in anderen Ländern Mitteleuropas zubereitet, jedoch weisen insbesondere althergebrachte Rezepte Eigenheiten auf. Typischerweise werden Beigli selbst zubereitet und anschließend als Teil des Weihnachtsessens serviert. Einige neue Trends haben neuartige Füllungen entstehen lassen, weshalb auf Märkten und in Bäckereien nicht selten auch Schokolade oder Kastanien als Füllung präsentiert werden.

Zserbó Schnitten:

Eine außergewöhnliche Variante des ungarischen Weihnachtsgebäcks bildet die Gerbeaud oder Zserbó Schnitte. Die gerne servierten Backwaren haben ihre Ursprünge im Café Gerbeaud in Budapest und bestehen aus mehreren Schichten Teig und Füllungen, die gestapelt werden. Damit die mit Marmeladen gefüllte Süßigkeit ihre Form behält, hält eine oberste glasierte Schicht die Teigware zusammen. Obwohl das berühmte Budapester Café exzellente Portionen zu günstigen Preisen verkauft, werden die Schnitten am allerliebsten selbst zubereitet. Bei der Wahl der Füllung sind der Phantasie an sich keine Grenzen gesetzt, wichtig ist es nur den mehrschichtigen Aufbau beizubehalten, um echte Küchlein á la Gerbeaud anzubieten.

Lebkuchen:

Viele Gäste aus dem Ausland sind zur Weihnachtszeit überrascht, wie häufig Lebkuchen in Ungarn angeboten und konsumiert wird. Das ungarische Weihnachtsgebäck weist eine jahrhundertealte Tradition auf, die in mittelalterlichen Klöstern begonnen hat. Die Formen des Lebkuchens sind sehr unterschiedlich, so variieren sie von einfachen Rechtecken bis hin zu kleinen Figuren. Jährlich finden während der Weihnachtszeit Wettbewerbe statt bei denen herausgefunden wird, wer aus Lebkuchen die schönsten Figuren kreieren kann. Aufwendige Lebkuchenhäuser und Abbildungen von Menschen oder medialen Figuren können dabei jedes Jahr betrachtet werden. Ein exzellenter Ort zum Kauf von handgemachtem Lebkuchen ist der Budapester Weihnachtsmarkt, wo bis heute traditionelle Rezepte verwendet werden.

Bischofsbrot:

Ein weiterer Vertreter der älteren ungarischen Weihnachtsgebäcke ist das ungarische Bischofsbrot. Das weit verbreitete Früchtebrot kann mit dem Deutschen Weihnachtsstollen verglichen werden und bildet einen ausgezeichneten Nachtisch für ein Weihnachtsessen. Ursprünglich wurde es ausschließlich für Weihnachten und Ostern zubereitet, heutzutage wird das süße Brot aber auch gerne zu einer Tasse Kaffee oder Tee serviert. Die Mischung aus leckerem Teig und einer Kombination aus Nüssen und Früchten machen das Bischofsbrot zu einer begehrten weihnachtlichen Speise auf Weihnachtsmärkten. Neben Weihnachtsmärkten wird das Brot auch auf Bauernmärkten angeboten, weshalb es mehrere Möglichkeiten zum Kauf gibt, wenn man die süße Versuchung nicht selbst zubereiten möchte.

Kalács Brot:

Ähnlich wie das Bischofsbrot ist auch das Kalács Brot ein Vertreter der süßen Brotarten des Landes. Das ungarische Weihnachtsgebäck kann entfernt mit dem Zopfbrot verglichen werden, jedoch sind sowohl Form als auch Zutaten etwas unterschiedlich. Normalerweise wird das Brot in einer Kranzform gebacken und entweder so belassen oder mit Puderzucker ergänzt. Eigentlich handelt es sich um eine typische Osterspeise, doch in den letzten Jahrzehnten entstand auch zur Weihnachtszeit eine große Beliebtheit rund um süße Brot. Ergänzend zu einem deftigen Weihnachtsessen bildet das Kalács Brot eine gute Möglichkeit um gewürzte Speisen auszugleichen, bevor der nächste Gang serviert wird. Am besten schmeckt das Brot vom Bauernmarkt oder selbstgemacht.

Zusammenfassung:

Die in diesem Artikel zusammengefasste Liste an ungarischem Weihnachtsgebäck bietet zwar einen guten Überblick über die bekanntesten Leckereien, jedoch werden im Land noch viele weitere Backwaren zubereitet. Seien es Variationen von bekanntem Weihnachtsgebäck oder ganz neue Kreationen, die Liste der ausgefallenen Weihnachtsgebäcke wird jährlich länger. Trotzdem wird sofort ersichtlich, dass die ungarische Küche nicht nur im Bereich der deftigen Gerichte eine große Auswahl bietet, sondern auch bei den Nachtischen und Süßigkeiten, zu denen auch das ungarische Weihnachtsgebäck gehört. Durch die Vermischung von traditionell ungarischen und internationalen Keksen und Broten wird Gästen aus dem Ausland sicherlich ab und zu eine Speise auffallen, die vielleicht auch in der eigenen Heimat typisch ist. Es wird ersichtlich, dass während der Weihnachtszeit in Ungarn etliche süße Versuchungen darauf warten probiert und verköstigt zu werden, denn sowohl als Weihnachtsbaumdekoration, als auch als Nachtisch oder Beilage zu einer Tasse Tee bieten die ungarischen Weihnachtsgebäcke zu jedem Ereignis die richtige Backware.

 

Weitere relevante Informationen

Original Ungarischer Name: Karácsonyi Sütemények

Typischer Zeitraum für Weihnachtsgebäck: Ende November bis Ende Dezember

Bekannte Arten des Weihnachtsgebäcks: Weihnachtskekse / Szaloncukor / Bischofsbrot / Lebkuchen / Kalács Brot / Gerbeaud Schnitten etc.

Möglichkeiten Gebäck zu kaufen: Bauernmärkte / Märkte / Supermärkte / Weihnachtsmärkte / Bäckereien / Konditoreien

Rezepte für Gebäck: Zahlreiche Rezepte sind inzwischen auch in Deutscher und Englischer Sprache im Internet vorhanden. Manche Rezepte finden Sie auch innerhalb unserer Sektion Kulinarik


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